Ich mach mal schnell ein Logo auf Canva, stell es auf meine Webseite, auf Facebook und meine Email Signatur – fertig ist meine Marke…
Etwas überspitzt, aber ungefähr so denken viele Unternehmer oder Neugründer.
Transkript der Podcast Folge 001
Wir sprechen über Branding und klären, warum ein Logo alleine noch keine Marke ist. Wir besprechen, was eine starke Marke ausmacht und was du tun musst, um eine zu kreieren.
Bevor wir ein bisschen tiefer eintauchen beginnen wir zunächst bei der Erklärung, was Branding überhaupt heißt. Das Wort kommt aus dem Englischen to brand – etwas kennzeichnen. Eine Brand ist eine Marke. Und eine Marke kannst du dir wie einen Katalysator vorstellen und zwar für alles, was du tust: von der Kommunikation, der Bildsprache, deinen Werten, deiner Mitarbeiterpolitik ja sogar bis hin zur Wahl des Standortes deines Unternehmens.
Durch all diese Dinge beginnen Menschen, mit deiner Marke bestimmte Assoziationen aufzubauen. Und da muss ich an die Worte eines Professors erinnern: wenn du nicht von anderen gebrandmarkt werden möchtest, musst du aktiv steuern, wie du von außen wahrgenommen wirst.
Das sind wahre Worte, denn am Ende wollen wir Unternehmer keinen Stempel von anderen aufgedrückt bekommen. Wir möchten unsere Werte und Visionen kommunizieren und für etwas stehen, das wir sind und zu uns passt.
Und genau das ist so entscheidend. Wir als Unternehmer machen uns zuallererst bewusst, wofür wir stehen und womit wir assoziiert werden möchten und steuern genau das aktiv, um zu verhindern, dass wir eine Brandmarkung bekommen, die wir gar nicht haben möchten.
Ein Beispiel:
Du bist Schmuckdesignerin von hochwertigem Modeschmuck. Die Präsentation deines Schmuckes sieht total billig aus und passt gar nicht zu deinen schönen Stücken, die du produzierst. Was passiert? Dein Schmuck wird für billig gehalten. Und billig setzen wir in unseren Gedanken oftmals gleich mit minderer Qualität. Du wirst aufgrund deiner Präsentation anders wahrgenommen als du bist.
Darum ist es so wichtig, ein Branding zu haben, das unsere Philosophie und unsere Werte widerspiegelt. Und bei allem, was wir bisher gehört haben, wird es schon klar, dass Branding eben nicht nur das Logo ist.
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Tagtäglich werden wir Menschen von tausenden Impulsen getroffen. Kaufe dies, kaufe das, probiere jenes. Marken helfen uns dabei, zu wählen. Jeder von uns trifft die Wahl aufgrund bestimmter Kriterien. Bei mir ist es ganz stark Sympathie, Qualität und oft auch die Geschichte dahinter.
Wir können zwar nicht die Wahl des Konsumenten kontrollieren – und das ist auch gut so – aber wir können uns selber festlegen und durch viele Faktoren die Wahl des Konsumenten sehr wohl beeinflussen.
Branding hilft aber nicht nur unseren Kunden, sondern auch uns selber. Unser Branding ist wie ein Kompass, der die Richtung des Unternehmens vorgibt und auch uns hilft, Entscheidungen zu treffen. Außerdem hilft uns ein Branding dabei, eine starke Unternehmenskultur aufzubauen, in der die gleichen Werte gelebt werden.
Und wäre es nicht schön, ein Unternehmen mit Mitarbeitern zu haben, die stolz darauf sind, bei und mit uns zu arbeiten?
Ich stelle mir das ziemlich cool vor…
Das Branding lenkt also, was Menschen über unser Unternehmen denken und fühlen. Und das Ziel: sich in den Köpfen der Zielgruppe zu positionieren und uns ganz oben auf ihrer Liste an Vorlieben einzureihen.
Das ist ein entscheidender Faktor für die Bildung der Marke und am Ende für den Erfolg.
Und um da ganz oben auf der Gedankenliste unserer potenziellen Kunden zu stehen, muss für sie klar sein, wer wir sind, was wir anbieten und ob unser Produkt oder Service etwas für sie sind. Erst wenn dieser potenzielle Kunde für sich geprüft hat, ob wir vertrauenswürdig sind und die beste Lösung für ihn anbieten, wird er uns in Betracht ziehen. Und wenn dann noch unsere Werte übereinstimmen, haben wir diesen Kunden für uns gewonnen.
Aber Achtung: Branding bedeutet nicht, die Wahrnehmung unserer Marke einzig und allein durch Kommunikation zu beeinflussen.
Um glaubwürdig zu sein, müssen unsere Aktionen und Maßnahmen – also alles, was wir tun, aufeinander abgestimmt sein.
Gehen wir jetzt der Frage auf den Grund: Was macht eine starke Marke aus?
Christina, welche Marke ist stark für dich? Welche kommt dir da als erstes in den Sinn?
Apple
Wofür steht Apple für dich?
Design, einfache Handhabung, klare Kommunikation, das Logo ist sofort erkennbar
Fällt dir noch etwas ein?
Steve Jobs und Garage
Jaaa genau – die Geschichte des Gründers.
Überlege dir, welche Rolle du auf dem Markt spielen möchtest. Wie unterscheidest du dich von anderen mit ähnlichen Angeboten? Wofür möchtest du bekannt sein? Wir haben vorhin schon gehört, dass Branding eine Entscheidung ist. Entscheide dich.
Wenn du beispielsweise ein Spezialitätengeschäft für vegetarische und nicht-vegetarische Produkte eröffnen möchtest, ist deine Positionierung nicht Fisch nicht Fleisch – im wahrsten Sinne. Am Ende bist du für alle und doch für niemanden.
Ist Apple erkennbar anders?
Ja – definitiv.
Ein verwirrter Geist kann keine Entscheidungen treffen. Wenn Menschen nicht verstehen, was du anbietest, kannst du sie nicht als Kunden gewinnen. Starke Marken schaffen Klarheit. Sei auch du dir im Klaren, was du für wen anbietest und formuliere deine Botschaft deutlich.
Und wenn wir uns hier wieder Christina’s ausgewählte Marke anschauen – steht Apple für Klarheit?
Welches Ziel verfolgst du damit? Wenn du diese Fragen für dich beantwortest, hilft es dir, dich mit deinen potenziellen Kunden zu verbinden, weil sich viele mit dir identifizieren werden.
Auch wenn man schon länger ein Unternehmen führt, schadet es oft nicht, einmal zurückzublicken und sich an das Warum zu erinnern, sodass man es nicht aus den Augen verliert.
Das Warum von den Apple Gründern Steve Jobs und Steve Wozniak war ihre Liebe zur Technologie und dem Wunsch, etwas Einfaches zu schaffen.
Eine Geschichte, die Menschen erzählen können und die sich um die Mission der Marke und die Person dreht. Nichts baut eine stärkere Verbindung zwischen dir und deinem Publikum auf als eine Geschichte, die von Bedeutung und einprägsam ist.
Für mich geht diese Geschichte Hand in Hand mit dem Warum. Wenn wir beim Beispiel Apple bleiben – dieses Faible für Technologie und dem Wunsch, etwas zu schaffen, haben die beiden Steves genützt und ihren ersten Apple Computer quasi in der Garage zu gebaut. Der amerikanische Traum sozusagen.
Bei starken Marken kann man in jeder Aktivität und Maßnahme die Werte, wofür sie steht, wiedererkennen. Diese Marken leben diese Werte. Sie haben einen Charakter, eine Identität und eine Persönlichkeit.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Marke nicht nur das Logo ist, sondern alles beinhaltet, was dein Unternehmen darstellt: von dir als Führung, deinen Mitarbeitern, deinen Produkten, deiner Kommunikation, deinen Werten, deiner Vision, deinen Versprechen, deinen Marketingmaßnahmen und natürlich auch deinem optischen Auftreten von dir als Person aber natürlich auch von deiner Marke (sprich: Logo, Farben, Schriften usw).
All diese Dinge sollten aus einem Guss sein. Eine Marke muss Klarheit schaffen, eine Geschichte erzählen, eindeutig erkennbar sein und Charakter, Identität und eine Persönlichkeit haben.
Wenn du Hilfe bei deinem Markenaufbau hast, schreib uns.
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Foto: © Nicola Lederer
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